Bis in die 1970er Jahre wurde am Meißner Braunkohle abgebaut. Dadurch entstand der Kalbesee, unterhalb der Kalbe im Westen. Aus einer seit 400 Jahren glimmenden Braunkohle-Brandstelle entweicht durch Bodenspalten Schwefelgeruch aus dem Untergrund. Er kann mit feiner Nase gerochen werden. Daher der Name „Stinksteinwand“.
Aufgrund der extremen Temperaturen war die Suche nach neuen Wegen mit Hilfe der Kategorie „Winter/Langlauf“ auf der Alpenvereinaktiv-App erfolgreich. Brigitte war auf die glorreiche Idee gekommen, Langlaufloipen einzubauen. Sie haben mindestens zwei Vorteile: Die Wege sind fußfreundlich, kühlend und ”grasgrün” und sie liegen weitgehend im Schatten des Waldes, denn im Winter würde die Sonne die gespurten Loipen sonst schnell wegschmelzen. Positiver Nebeneffekt: Das Gras auf den Wegen war hochgewachsen, wunderbar zu begehen, reinigte gleichzeitig unsere Schuhe und kein Langläufer protestierte, dass wir in der Spur liefen.
Wir überquerten das weitläufige Meißner-Plateau zum höchsten Punkt, die Kasseler Kuppe (753 m). Wer einen weiten Ausblick erwartet hatte, wurde enttäuscht. Hier gibt es keine Bergspitze, sondern nur eine weite Wiesenfläche, die von Wald umgeben ist. Immerhin wurden zwei markante Monumente auf der Hochebene dieser Kuppe errichtet: Der Kasseler Stein (754 m) markiert den höchsten Punkt des Berges und ist ein Trigonometrischer Vermessungspunkt; Gerlings Stein (749 m) erhielt seinen Namen nach dem Astronomen und Mathematiker Christian Ludwig Gerling, der von hier aus umfangreiche Messungen durchführte.
Wir wechselten zum Premiumweg 8, der uns nach Weißenbach führte, das Ende der heutigen Hitzepartie. Ein idealer Ort, um auf ein Anrufsammeltaxi zu warten, ist hier der Hofladen: schön kühl und preiswert, leckere Käsespezialitäten und natürlich die Ahle Wurst, eine nordhessische Spezialität. Luftgetrocknet oder leicht kaltgeräuchert ähnelt sie der Salami. "Ahle" bedeutet alt, denn die Wurst reift oft mehrere Monate, teilweise sogar über Jahre.